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Qualitätssicherung und Qualitätszirkel

Allgemeines zur Qualitätssicherung in der niedergelassenen Praxis

Qualitätssicherung ist als Schlagwort für viele Wünsche, Erwartungen und Ziele im Gesundheitssystem in Verwendung. Für die ÖGAM bedeutet Qualität in der Allgemeinmedizin die Frage nach der Güte der medizinischen Versorgung der Bevölkerung.
Qualitätsförderung (Qualitätssicherung) versteht sich als ein kontinuierlicher berufsbegleitender Prozess zur Fehlererkennung und Fehlerkorrektur. Dabei sind “Fehler” Ansatzpunkte für Verbesserungen, sie werden nicht negativ bewertet. Zentral  ist, dass Ärzte selbst Qualitätsfragen in der Allgemeinmedizin klären können und sollen.
Selbstverständlich ist, dass die Qualitätssicherung patientenzentriert ist und damit sämtliche Aspekte der Patientenbetreuung umfasst. Die Beschäftigung mit der Qualität der Patientenbetreuung soll Selbstverständlichkeit der täglichen Praxisarbeit sein und Qualitätssicherung soll integraler Bestandteil der ärztlichen Aus-, Fort- und Weiterbildung sein, so wie es die ÖGAM bei ihren Fortbildungsveranstaltungen handhabt.

Was sind Qualitätszirkel?

Qualitätszirkel sind Arbeitsgruppen von 6–12 Ärzten, die sich an den Grundsätzen freiwilliger, kontinuierlicher, themenzentrierter, erfahrungsbezogener und zielgerichteter Arbeit orientieren. Inhalte der Arbeit sind die Analyse des ärztlichen Alltagshandelns, der kollegiale Vergleich und Erfahrungsaustausch der Einzelkämpfer, das Bewusstmachen von Übereinstimmungen und Abweichungen in den verschiedenen Arbeitsbereichen. Formale Voraussetzung der Anerkennung für das DFP ist die Arbeit eines Moderators zur Leitung und Steuerung des Gruppenprozesses, diese werden regelmäßig in einem Programm der ÖGAM ausgebildet. Die Termine für Moderatorentrainings finden Sie hier: VERANSTALTUNGEN

                                                
Durch interkollegiales und interaktives Lernen am eigenen Handeln gelingt es den Teilnehmern, mehr Spaß und Freude am Beruf zu gewinnen. Außerdem gelingt es, Probleme und Defizite bei der Ausübung der ärztlichen Tätigkeit dingfest zu machen.

Die WONCA Definition der Qualitätssicherung:

  1. Qualitätsentwicklung ist ein fester Bestandteil des beruflichen Selbstverständnisses.
  2. … umfasst einen lebenslangen Lernprozess und kontinuierliche Verbesserung.
  3. … berücksichtigt möglichst viele Dimensionen der Versorgung, d.h. neben individuellen z.B. auch strukturelle, familiäre, praxisspezifische, regionale bzw. überregionale Aspekte.
  4. … sollte integraler Bestandteil von Maßnahmen zur Aus-, Weiter- und Fortbildung sein.
  5. … sollte zu einem selbstverständlichen Bestandteil der täglichen Praxisroutine werden.
  6. … impliziert eine Verantwortlichkeit gegenüber der Gesellschaft und beinhaltet die Berücksichtigung patientenorientierter Aspekte wie Patientenzufriedenheit und Akzeptanz.
  7. … fördert die sinnvolle Nutzung von Gesundheitsdienstleistungen.
  8. … muss die besonderen Rahmenbedingungen der Allgemeinmedizin berücksichtigen.
  9. … erfordert eine intensive Evalution und Begleitforschung und damit finanzielle, personelle und sachliche Ressourcen.
  10. … darf nicht als sanktionierendes Kontrollprinzip durchgesetzt werden.

Die ÖGAM bildet Moderatoren für Qualitätszirkel für alle Fachrichtungen aus, die Kurse finden derzeit 2 mal jährlich – siehe VERANSTALTUNGEN